BZ 27.6.16 Verantwortliche des SV Hölzlebruck üben Kritik an Stadt

Verantwortliche des SV Hölzlebruck üben Kritik an Stadt (veröffentlicht am Mo, 27. Juni 2016 auf badische-zeitung.de)

Verantwortliche des SV Hölzlebruck üben Kritik an Stadt Verantwortliche des SV Hölzlebruck üben Kritik an der Stadt und dem Hin und Her in Sachen Stadion.

TITISEE-NEUSTADT. "Wir sind in Bewegung und es macht Spaß", sagte Felix Pfaff am Ende der Hauptversammlung des Sportvereins Hölzlebruck am Freitagabend im Jägerhaus. Das vergangene Jahr und die zurückliegende Saison waren für die Fußballer in Schwarz-Gelb erfolgreich. Als skandalös hingegen bezeichnete Pfaff die Wende in Sachen Clubhaus.

"Es stellte sich heraus, dass sich Luftschlösser manchmal in eben dieser auflösen", so der Vorsitzende des Sportvereins Hölzlebruck (HSV). Das Hin und Her beim Bau der sanitären Anlagen im Jahnstadion bezeichnete er als großen Tiefpunkt. "Nicht schön ist, wenn Außenstehenden fragen, ob es wirklich stimmt, dass wir es waren, die für die große Lösung, sprich den Neubau, waren", sagte Pfaff weiter. "Hier ist ein komplett falsches Bild von uns entstanden." Zwei Jahre seien bereits verschenkt worden: "Das ist bitter." Mittlerweile arbeiten die Vereine wieder an einer neuen Lösungsmöglichkeit. "Ich glaube immer noch, dass wir zu einer Lösung finden und das schaffen. Was bisher allerdings passiert ist, finde ich skandalös", machte der Vorsitzende Felix Pfaff seinem Ärger Luft. Der HSV-Geschäftsführer Eugen Waldvogel griff den Bau neuer Sanitäranlagen im Jahnstadion mittels eines selbstverfassten Realmärchens auf, in welchem die ein oder andere Neustädter Person zu erkennen war. "Ich glaube, dass uns in den vergangenen Jahren von der Stadt manch ein Märchen erzählt worden ist", leitete er seinen Vortrag ein. Beim Märchen sei es so: Einer erzähle und die andere seien da, um zuzuhören und das Gesagte zu glauben. "Leider muss ich zugeben, dass wir die Zuhörer waren", so Eugen Waldvogel selbstkritisch.

Dann las er das unvollendete Märchen vor: "Schon vor vielen Jahren wandten sich blau-weiße und schwarz-gelbe Männchen an ihren König, da ihre Sanitär- und Waschräume unbrauchbar waren. Sie wollten Unterstützung vom König und seinen Beratern." Über Jahre hinweg seien die Bittsteller mit "immer neuen Ausreden" vertröstet worden, denn im Königreich habe es wichtigere Sachen gegeben. Was wichtig war, habe der König entschieden, manchmal habe es dazu das Nicken seiner Beraterschar gebraucht. Vor knapp drei Jahren habe der König die Fußballmännchen überrascht: "Ich bau‘ euch ein kleines Schloss. Es soll sechs Ecken haben und sogar eine Schenke." Die Blau-Weißen und Schwarz-Gelben seien begeistert gewesen. Man traf sich mit dem König und seinem Baumeister zwecks der Planung. Wie viel denn das Schloss kosten dürfe, hätten die Schwarz-Gelben gefragt. Entrüstet habe der königliche Baumeister geantwortet: "Diese Frage stellt sich hier nicht – wir planen in drei Varianten."

Der Rest ist bekannt: Die Pläne wurden gezeichnet, die Kosten kamen auf 2,4 bis 2,8 Millionen Euro. "Die Einzigen, die von der Kostenhöhe überrascht waren", las Waldvogel, "waren der König und sein Baumeister." Es musste gespart werden, man kam auf 1,8 Millionen Euro. Wieder sei es zu Treffen und Beratungen gekommen. Doch auch die dabei vorgestellte Variante habe sich noch als zu teuer herausgestellt. "Aber der König wäre nicht der König, wenn er nicht eine neue Idee gehabt hätte", fuhr der HSV-Geschäftsführer fort. Die Fußballer sollten nun 670 000 Euro geschenkt bekommen und selbst darüber entscheiden, was und wie sie bauen wollen – Hauptsache, das Königreich habe mit der Sache nichts mehr zu tun. "Und wenn wir nicht alle gestorben sind, wird der ein oder andere von uns noch erleben, dass im Stadion doch zeitgemäße Sanitäranlagen entstehen."

Barbara Müller, die die Stadt in der Hauptversammlung vertrat, meinte, mehr als die zur Verfügung gestellten 670 000 Euro wären zwar besser. "Aber machen Sie das Bestmögliche draus", sagte sie. Zwei Arbeitsgruppen seien derzeit dabei, neu zu planen, so ihre Info.

Über den weiteren Verlauf der Versammlung mit Wahlen und Ehrungen berichten wir noch.