BZ 1.4.16 (Nein, kein Aprilscherz) 800000 € müssen ausreichen

800 000 Euro müssen ausreichen (veröffentlicht am Fr, 01. April 2016 auf badische-zeitung.de)

800 000 Euro müssen ausreichen

Die Stadt überlässt die Sanierung des Clubhauses im Jahnstadion den Vereinen / Vorstände treffen sich am Montag und beraten.

TITISEE-NEUSTADT (pes). Die Sanierung des Clubhauses im Jahnstadion ist weiterhin nur vage. Die Vereine sollen das Problem lösen. Bürgermeister Armin Hinterseh hat ihnen gemäß einem in geheimer Sitzung gefassten Beschluss mitgeteilt, dass sie dafür 800 000 Euro erhalten, damit müssen sie klarkommen. Das wären 600 000 Euro aus dem Haushalt zuzüglich 140 000 Euro Zuschuss, die Summe dann aufgerundet. Am Montag wollen sich die Vertreter des FC Neustadt, des SV Hölzlebruck und des Turnvereins treffen und beraten, wie sie vorgehen. Eigentlich wollten sie nicht die Federführung haben bei der Sanierung der Sanitäranlagen.

Wie das Vorhaben verwirklicht werden kann, dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Denkbar ist der Neubau auf der Wiese, zentral zwischen den Fußballplätzen gelegen. Allerdings nicht wie bisher von den Architekten Bernhart geplant in einem Gebäude in L-Form, das die Sanitäranlagen im einen und die Gaststätte im anderen Teil zusammenbringt. Sondern eher klassisch, also auf zwei Geschossen, unten die Duschen und Umkleiden, womöglich nur fünf statt sechs, und obenauf die Gaststätte. Zurzeit werden Gespräche geführt und Angebote eingeholt, ob das möglich ist, so FC-Chef Arnold Löffler auf BZ-Anfrage. Bauherr wären die Vereine. In Frage kommt auch ein Generalunternehmer, der schlüsselfertig baut, unterstützt durch Vereinseigenleistung.

Als Alternative bleiben der Abbruch der maroden Sanitäranlagen im jetzigen Clubhaus und deren Wiederaufbau; Gaststätte und Wohnung bleiben erhalten. Entweder nehmen es die Vereine in die Hand oder ein Unternehmer baut ohne oder mit Eigenleistung der Sportler und verpachtet über die Stadt oder direkt an die Vereine. Das Problem dieser Variante: Während der Bauzeit würden trotzdem Duschen und Umkleiden gebraucht, das würde auf Containerlösungen zur Überbrückung hinauslaufen. Das wiederum würde zusätzliche Kosten bedeuten, gibt Löffler zu bedenken.

Eine Schwierigkeit, die für alle Modelle gelten wird: Baufirmen und Handwerker haben volle Auftragsbücher, und kaum einer dürfte sofort springen. Die Gefahr besteht, dass Firmen kein Angebot abgeben, oder dass sie hoch kalkulieren. Letztlich könnte sich die Sache wieder hinziehen – und genau das sollte eigentlich nicht mehr passieren, darüber waren sich alle Beteiligten einig. Die Beseitigung des Missstands ist überfällig. Für Mai ist eine Sitzung mit Bürgermeister und Gemeinderat geplant, bis dahin soll Klarheit bestehen, in welche Richtung es geht.