Presse Bericht vom 04.05.2015

Pressebericht vom 04.05.2015 auf Fupa.net (Quelle: http://www.fupa.net/berichte/trainer-andreas-ackermann-haelt-die-null-fest-292417.html)

Trainer Andreas Ackermann hält die Null fest

Wenn Mathematik zur Nebensache wird: Gas geben soll der SV Hölzlebruck, glücklich sind die Gündelwanger, auf ?Acki? baut Grafenhausen

Richtig viel reden will er eigentlich nie, weil der Fußball, den seine Mannschaft spielt, ja für sich spricht. Und dann gelingen Nurhan Ardiclik doch  im Vorbeigehen Sätze wie dieser: „Die Kreisliga A ohne Gündelwangen, das ist wie eine WM ohne Deutschland.“

Was nach Hybris klingt, ist Überzeugung. „Richtig glücklich“ sei er beim SVG, sagt der Übungsleiter mit türkischen Wurzeln, der denkt und fühlt wie ein Schwarzwälder. Naturnah und erdverbunden ist Ardicklik und natürlich hat er  dieser Tage per Handschlag seinen Vertrag verlängert.

Eine Entscheidung mit Tragweite, zumal nach diesem Ergebnis. Am Sonntag ließ die Aufsteigerelf  mit einem hochverdienten 3:0-Erfolg dem FC Bräunlingen keine Chance.  Und das trotz akuter Besetzungsprobleme. Sechs Stammspieler fehlten. Doch die Elf wuchs über sich hinaus. „Die Jungs haben ein klasse Spiel gemacht, jeder hat für jeden gekämpft“, freut sich Ardiclik, der jetzt mit seiner Elf beste Chancen hat, Historisches zu schaffen. Noch nie haben Gündelwanger Fußballer mehr als eine Spielzeit in der Kreisliga A überstanden. Doch 2015 ist der Klassenerhalt nah. 31 Punkte sind für Ardiclik Ermutigung und Ansporn. „Es sieht gut aus“, weiß der Trainer, „auch wenn mathematisch gesehen in den noch ausstehenden fünf Spielen alles passieren kann“. 

Die Enttäuschung war mit Händen greifbar. „Die Jungs haben sich richtig geärgert“, erinnert sich Wolfgang Andris, Trainer des A-Kreisligisten SV Hölzlebruck an einen vermeidbaren Ausrutscher. Das 0:1 in Geisingen war erst die zweite Saisonniederlage und natürlich steht das Team des HSV noch immer ganz oben. Fünf Punkte Vorsprung auf den schärfsten Verfolger Möhringen, der die Immendinger mit 3:1 besiegte, sind ein trügerisches Polster. „Jeder, der jetzt noch gegen uns spielt, will uns von da oben runterholen“, ist Andris überzeugt. Ruhig analysiert er die Partie in Geisingen („wir waren besser, aber glücklos“) und stärkt seiner Mannschaft demonstrativ den Rücken. „Das ist eine tolle Gemeinschaft, die eine tolle Runde spielt.“ Bei jeder wöchentlichen Trainingseinheit könne er mindestens 16 Mann am Ball zählen, das zeige, dass die Mannschaft den Erfolg wolle. Der Meistertitel ist deshalb weiterhin Ziel Nummer eins, auch wenn Andris weiß, „dass es jetzt wohl noch sehr hart wird“.   Die Marschroute ist eindeutig, einen Grund irgendetwas zu ändern, sieht der Trainer nicht. „Wir müssen Gas geben und weitermachen wie bisher.“

Es ist eine Ansage, die Christian Kirchsteiger, Trainer des TuS Bonndorf II mit gemischten Gefühlen aufnimmt, trifft sein Team doch am kommenden Wochenende auf die Andris-Elf. „Das wird das schwerste Spiel“, sagt er und holt tief Luft, „und vielleicht doch das einfachste“. Steigern muss sich die TuS-Reserve, zumal nach dieser Leistung. Das 1:1 gegen die im Abstiegskampf nach jedem Punkt gierenden Lenzkircher wertet Kirchsteiger als Rückschritt. „Die Leistung war eine herbe Enttäuschung“, rennen und kämpfen, das könne er schließlich von jedem seiner Kicker erwarten, wenn spielerisch nichts gehe. „Wir sind nur im Spiel geblieben, weil die Lenzkircher nichts aus ihrer Überlegenheit gemacht haben.“ 

Was dieser Mann so alles kann: Fundamente gründet er mit schlafwandlerischer Sicherheit, auf dem Platz fühlt er sich ohne Anlaufschwierigkeiten auf jeder Position zurecht und an der Seitenlinie behält er auch im größten Trubel den Durchblick: Andreas Ackermann, Mitt-vierziger und resoluter Maurer, ist einer jener raren Typen, die es braucht, um Fußball an der Basis zu verankern. „Acki“, wie ihn seine Freunde nennen, ist ein Rackerer. Den Landesligisten FC Neustadt hat er als Chefcoach in schwierigen Zeiten betreut, jetzt ist er mit seiner Geradlinigkeit auf dem besten Weg, mit Aufsteiger SV Grafenhausen in der Bezirksliga den Klassenerhalt zu schaffen.

Am Sonntag besiegte der SVG Spitzenreiter DJK Donaueschingen dank der Gala eines Torhungrigen: Florian Haselbacher gelang Mitte der zweiten Halbzeit binnen acht Minuten ein Hattrick. Ein 3:0-Triumph, der ohne diesen starken Rückhalt nicht denkbar gewesen wäre: zwischen den Pfosten stand Trainer Ackermann und gab ganz hinten den Regisseur.

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