Presse Bericht 04.04.2016

Pressebericht vom 04.04.2016 auf Fupa.net (Quelle: http://www.fupa.net/berichte/sv-hoelzlebruck-wird-auf-beton-vergrault-434717.html)

SV Hölzlebruck wird auf Beton vergrault

Hölzlebrucks Trainer sieht beinhartes Fußballspiel +++ Gündelwanger stoppen Toptorjäger der Liga
 
Fairplay beginnt mit Gastfreundschaft. Wer seine Besucher allerdings so empfängt, wie der FC Dauchingen am Samstag die Bezirksliga-Fußballer des SV Hölzlebruck, sorgt für Verdruss. Beeinträchtigen Schnee und Eis die Ballarbeit, werden Rasen- und Hartplätze wegen Unbespielbarkeit vorsorglich gesperrt. Wenn die Sonne scheint und dazu heftiger Frühjahrswind die rote Erde austrocknet, werden Hartplätze fest wie Beton. Da hilft nur ausgiebiges Bewässern. Wer darauf verzichtet, spielt fahrlässig mit der Gesundheit der Kicker– so wie die Dauchinger, die gar nicht daran dachten, ihren beinharten Platz mit dem Nass aus ein paar Gartenschläuchen  geschmeidiger zu machen.

Das findet HSV-Trainer Andreas Binder  ein bisschen frech. „Kein Geld“, so wurde ihm beschieden, habe der FC Dauchingen, um den Platz zu wässern. Und so erwartete die Hölzlebrucker Fußballer ein Geläuf, das der HSV-Trainer so beschreibt: „Da hätten wir auch auf einem asphaltierten Aldi-Parkplatz zwei Tore aufstellen können.“ Die Partie hatte so mit Fußball nichts zu tun. „In 80 von 90 Spielminuten war der Ball nur in der Luft“, so Binder, „das war einfach unverschämt, was uns die Dauchinger da geboten haben“. Am Rand der Betonpiste habe er sich als Zuschauer eines unansehnlichen, von Zufällen geprägten Gebolzes  Sorgen um seine Spieler    gemacht, „das Verletzungsrisiko war enorm hoch“.

Dass seine Aufsteiger-Elf durch einen individuellen Fehler mit 0:1 verlor, war  zweitrangig. „Das war ein verlorener Nachmittag“, so Binder, „Fußball bei solch extremen Bedingungen macht keinen Spaß“.
Die Chancen standen vor dem Anpfiff in Obereschach  nahe Null, wie sich Andreas Ackermann, Trainer des Bezirksligisten SV  Grafenhausen erinnert. Die Angreifer Florian Haselbacher und Blerem Kushutani waren verletzt, Mario Kurth musste beim Aufwärmen erkennen, dass für ihn   Gehen kaum  und Fußball spielen unmöglich war. „Und dann sind wir halt ohne einen einzigen Stürmer aufgelaufen“, so Ackermann. Statt zu lamentieren, seien seine Fußballer enger zusammengerückt. „Die Jungs haben das Problem angenommen und sind daran gewachsen.“ Statt Verantwortung abzugeben, wurde sie geteilt. „Wir sind gut gestanden und haben wenig zugelassen“, erinnert sich Ackermann und zeigt sich beeindruckt von der Moral seiner Mannschaft, die sowohl das Obereschacher 1:0 als auch die durch einen Stellungsfehler verursachte 2:1-Führung der Platzherren wettmachte.

 Mann des Tages im Grafenhausener Team war Torhüter Kevin Zipfel, der mit sehenswerten Reflex einen Elfmeter parierte. „Danach waren wir alle wach“, so Ackermann. In der Schlussphase waren die Grafenhausener sogar dem Siegtreffer nahe, „mit ein bisschen mehr Konsequenz hätten wir das schaffen können“, so der SVG-Trainer. Dennoch freue er sich. „Wir haben einen Punkt gewonnen, nicht zwei verloren.“

Wie legt man eine seit Monaten wie wild produzierende Torfabrik lahm? „Einfach dagegenhalten“, sagt Nurhan Ardiclik, Trainer des SV Gündelwangen.  In der Kreisliga A 2 gelang dem auf dem vorletzten Platz notierten Team im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten SV Geisingen mit einem 0:0 Denkwürdiges. Stehen in der Geisinger Elf doch gleich zwei Stürmer, die sonst an jedem Wochenende durchschlagenden Erfolg haben. Mit jeweils 22 Treffern führen Spielertrainer Maurizio Pasquale und Marijan Tukacovic gemeinsam die Torjägerliste der Kreisliga A, Staffel II an. In  Gündelwangen waren die Geisinger Stürmer  unerwartet chancenlos. Die erste und letzte nennenswerte Möglichkeit der Gäste notierte Ardicklik in der 87. Minute, „davor haben nur wir gespielt“.

Schon im ersten Durchgang hätte seine Mannschaft mit 3:0 führen können. „Die Geisinger hätten sich nicht beschweren können, wenn wir 5:1 gewonnen hätten“, so der SVG-Trainer.  Aber Chancen allein nützen nichts – noch immer vergeben die Gündelwanger viel zu viele Möglichkeiten. Nach drei Niederlagen in Folge „war der Punktgewinn gegen Geisingen wichtig für die Moral“, so Ardiclik, „aber ein Zähler bringt uns  nicht voran“.